Augen
Unsere Augen ermöglichen uns, Informationen aus Lichtreizen zu gewinnen. Unser Alltag ist bei unseren Tätigkeiten auf den Sehsinn ausgerichtet – beispielsweise beim Lesen eines Buchs oder beim Ausüben von Sport. Sehbeeinträchtigte Personen finden aber einen Weg, sich weitgehend über die anderen Sinnesorgane zu orientieren.
Schutz der Augen
Unsere Augen liegen geschützt in den Augenhöhlen. Die Augenlider und die Wimpern können verhindern, dass Staub und Schmutz in die Augen gelangen. Die Augenbrauen schützen die Augen vor Schweiß. Die Tränendrüsen produzieren Tränenflüssigkeit. Diese hält die Augen feucht, versorgt die Hornhaut mit Nährstoffen und wehrt Krankheitserreger ab. Über den Tränenkanal fließt die Tränenflüssigkeit in die Nasenhöhle.

Sehsinn
Wenn wir auf einen Gegenstand blicken, können wir diesen sehen, weil Lichtstrahlen auf ihn treffen und reflektiert (zurückgeworfen) werden. Diese Lichtstrahlen gelangen durch die Hornhaut und die Pupille (Sehloch) in unser Auge. Hier treten die Lichtreize durch die Linse und den Glaskörper und treffen auf der Netzhaut auf, die aus Sinneszellen besteht. Dabei werden Signale ausgelöst, die über den Sehnerv ins Gehirn geleitet werden. Auf der Netzhaut gibt es einen Bereich, den Gelben Fleck, wo sich besonders viele Sinneszellen befinden. Hier ist der Punkt des schärfsten Sehens.
Dort, wo der Sehnerv aus dem Auge tritt, gibt es keine Sehzellen. Dieser Bereich wird daher auch als Blinder Fleck bezeichnet. Diesen Blinden Fleck nehmen wir nicht wahr, weil unsere Augen aufgrund des Augenabstandes zwei leicht unterschiedliche Bilder wahrnehmen und das Gehirn die Bilder übereinanderlegt. Der Augenabstand ermöglicht auch, dass wir Entfernungen abschätzen können, weil das Gehirn die Bilder von den beiden Augen miteinander vergleicht. Betrachten wir nahe Gegenstände, entstehen zwei Bilder, die sich stärker unterscheiden als bei weiter entfernten Gegenständen.
Gemeinsamkeiten mit einer Kamera
Die Funktionsweise eines Auges ist vergleichbar mit der einer Kamera. Der Lichteinfall ins Auge wird durch die Pupille (bzw. die Blende bei der Kamera) geregelt. Bei großen Lichtmengen ziehen sich in der Iris Muskeln zusammen und verkleinern dadurch die Pupille. So wird die Netzhaut vor zu starkem Lichteinfall geschützt. Bei geringen Lichtmengen vergrößert sich die Pupille, sodass möglichst viel Licht ins Auge gelangt.
Die Linse ermöglicht, dass wir Gegenstände in der Nähe und auch in der Entfernung scharf sehen können. Die Krümmung der Linse wird durch einen Ringmuskel verändert, sodass die Brennweite entsprechend der Entfernung eingestellt wird. Blicken wir in die Ferne, wird die Linse abgeplattet (lange Brennweite), bei Gegenständen in der Nähe wird die Linse stärker gekrümmt (kurze Brennweite). So treffen sich die Lichtstrahlen auf der Netzhaut (bzw. auf dem Film bei einer Kamera) und es entsteht ein scharfes Bild. Der Punkt, in dem sich die Lichtstrahlen treffen, wird Brennpunkt genannt.

Sehschwächen
Kurz- und Weitsichtigkeit sind Sehschwächen, bei denen die Scharfstellung durch die Linse nicht richtig funktioniert. Bei der Kurzsichtigkeit sieht man in der Weite nicht so gut. Häufig kneifen betroffene Personen die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Bei dieser Sehschwäche liegt der Brennpunkt vor der Netzhaut. Bei der Weitsichtigkeit hingegen liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut. Diese Sehschwächen können durch Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden.