Heimische Reptilien

Die meisten Reptilien leben in subtropischen und tropischen Regionen. Aber auch in Österreich gibt es Reptilien. Es gibt sechs Schlangenarten, sechs Echsenarten und sogar eine Schildkrötenart, nämlich die Europäische Sumpfschildkröte.

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Reptilien in Österreich

Von den weltweit über 11 000 bekannten Reptilienarten sind nur 13 in Österreich heimisch. Dazu zählen Vertreter der Schuppenkriechtiere (Schlangen und Echsen) und der Schildkröten.

Reptilien in Österreich: Schildkröten, Echsen: Eidechsen und Schleichen
Reptilien in Österreich
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Alle Reptilienarten in Österreich sind geschützt. Wer einen eigenen Garten hat, kann einiges zum Schutz der Reptilien beitragen: Möglichkeiten für ein Versteck (Stauden, Holzstöße, Totholz) oder zum Klettern für Eidechsen (Holzzäune) belassen oder schaffen; keine Dünger oder Pestizide verwenden; möglichst selten – und wenn, dann nur am Morgen (wenn Reptilien noch weniger aktiv sind) – den Rasen mähen; die Schnittfläche des Rasenmähers möglichst hoch einstellen (so können im Gras sitzende Reptilien überleben).

Vor allem am Morgen, wenn sich die wechselwarmen Reptilien noch nicht in der Sonne aufwärmen konnten, sind auch streunende Katzen eine Gefahr für Reptilien. Zauneidechsen zum Beispiel sind für Katzen eine beliebte Beute.

Eine Zauneidechse beim Sonnenbad auf einem Holzzaun
Eine Zauneidechse beim Sonnenbad auf einem Holzzaun

Die kleinste europäische Giftschlange ist die Wiesenotter. Sie hat hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Im Sommer braucht sie Feuchtwiesen, im Winter trockene Gebiete. Die intensive Landwirtschaft und die Trockenlegung von Wiesen haben dazu geführt, dass die Wiesenotter mittlerweile eine der am meisten gefährdeten Arten in Europa ist. In Österreich ist sie seit 1973 nicht mehr gesehen worden. Deshalb wird vermutet, dass sie in Österreich bereits ausgestorben ist. In Ungarn gibt es sie noch, aber auch nur noch in geringer Zahl. Auch dort ist sie streng geschützt.

Wiesenotter
Wiesenotter

Echsen genauer betrachtet

In Österreich kommen 5 Eidechsenarten und 1 Vertreter der Schleichen, die Blindschleiche, vor. Letztere ist eine beinlose Echse. Sie ähnelt dadurch einer Schlange, trägt aber Merkmale der Echsen. Am Skelett der Blindschleiche erkennt man die zurückgebildeten Schulter- und Beckenknochen. Hier setzen bei den Eidechsen die Gliedmaßen an.

Schulterknochen Beckenknochen Skelett einer Blindschleiche – man erkennt die zurückgebildeten Schulter- und Beckenknochen.
Skelett einer Blindschleiche
Blindschleiche
Blindschleiche

Blindschleichen kann man auch an ihren Bauchschuppen von Schlangen unterscheiden. Die Bauchschuppen der Blindschleichen sind dachziegelartig, rund und unbeweglich. Schlangen haben breite Bauchschuppen, die aufgestellt werden können.

Bauchschuppen einer Blindschleiche
Die Bauchschuppen der Blindschleiche

Echsen werfen bei Gefahr ihren Schwanz ab. Dieser bewegt sich noch einige Zeit hin und her, wodurch der Angreifer abgelenkt wird. Bei Eidechsen kann der Schwanz vollständig nachwachsen (regenerieren). Bei Blindschleichen wird nur ein Stück des Schwanzes abgeworfen. Es wächst davon auch nur noch ein Teil nach.

Blindschleiche mit abgeworfenem Schwanz
Blindschleiche mit abgeworfenem Schwanz

Hast du schon einmal beobachtet, wie sich eine Eidechse fortbewegt? Bastle ein Modell einer Eidechse, um das herauszufinden!

Schlangen genauer betrachtet

An Schlangen fällt ihr starrer Blick auf. Ihre Augenlider sind zu einer durchsichtigen Haut verwachsen, weshalb sie ihre Augen nicht schließen können.

Die meisten Schlangen ernähren sich von Eidechsen, Vögeln, Fischen, Fröschen und anderen kleinen Säugetieren. Sobald sie ihre Beute erwischen, halten sie sie mit den Zähnen fest und verschlingen sie meist als Ganzes – auch wenn diese größer als der Kopf der Schlange ist. Das ist möglich, weil die beiden Hälften des Unterkiefers nicht miteinander verwachsen, sondern mit einem dehnbaren (elastischen) Band miteinander verbunden sind. So können die Kieferhälften immer weiter über die Beute geschoben werden. Außerdem haben Schlangen ein spezielles Gelenk zwischen Ober- und Unterkiefer, das ein weites Öffnen des Mauls ermöglicht.

Auge einer Ringelnatter
Auge einer Ringelnatter
Eine Ringelnatter verschlingt eine Kröte.
Eine Ringelnatter verschlingt eine Kröte.

Das Skelett der Schlangen besteht aus einem Schädel und vielen Wirbeln mit jeweils einem Rippenpaar. Schlangen können sich flink fortbewegen und sogar klettern und schwimmen, obwohl sie keine Beine haben. Sie schaffen das durch ein Zusammenspiel aus Muskeln, beweglicher Wirbelsäule, Rippen und Bauchschuppen. Je nach Lebensraum wendet eine Schlange verschiedene Fortbewegungsmethoden an. Sie kann zum Beispiel geradeaus kriechen. Meistens aber schlängelt sie in wellenförmigen Bewegungen dahin.

Beim Schlängeln drückt sich die Schlange seitlich vom Untergrund ab. Diese Bewegung führt sie abwechselnd von einer Seite zur anderen aus und kommt dadurch in eine Vorwärtsbewegung. Die großen Bauchschuppen sind über Muskeln mit den Rippen verbunden. Ziehen sich die Muskeln zusammen, werden die Schuppen durch die Vorwärtsbewegung der Rippen aufgerichtet. Damit kann sich die Schlange im Boden verankern. Werden die Bauchschuppen wieder angelegt, wird dabei der Körper der Schlange ein Stück nach vorne geschoben. So kann eine Schlange sogar eine senkrechte Mauer hochklettern. Auf einem sehr glatten Untergrund wie zum Beispiel Glas kann sich eine Schlange aber nicht fortbewegen, weil sie kleine Unebenheiten braucht, um sich mit ihren Schuppen zu verankern.

In Österreich sind Nattern und Vipern (Ottern) heimisch. Vipern sind Giftschlangen. Die heimische Kreuzotter und die Europäische Hornotter (Sandviper) gehören zur Familie der Vipern.

Ringelnatter
Ringelnatter
Würfelnatter
Würfelnatter
Kreuzotter
Kreuzotter (Giftschlange)
Europäische Hornotter
Europäische Hornotter (Giftschlange)

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artenreichste Familie der Schlangen
artenreichste Familie der Schlangen
alle Arten sind giftig
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alle Arten sind giftig

In Österreich gibt es zwei Schlangenarten, die giftig sind: Kreuzotter und Europäische Hornotter. Kreuzottern leben vor allem im Gebirge. Ihr Biss kann für Kinder oder ältere Menschen gefährlich sein. Die Europäische Hornotter ist die größte Giftschlange Österreichs und ist nur in Kärnten und der Südsteiermark anzutreffen. Ihr Nervengift kann – vor allem bei geschwächten Personen, Kindern und Älteren – zu Lähmungen und Kreislaufproblemen, in seltenen Fällen sogar zum Tod, führen. Allerdings sind beide Giftschlangen sehr scheu und beißen nur aus Notwehr, das heißt, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Wenn du in der Natur, z. B. bei Wanderungen, unterwegs bist, ist es sicherer, feste Schuhe zu tragen. Auch hilft es, fest am Boden aufzutreten. Durch festes Auftreten bemerken dich die Schlangen und können sich zurückziehen.

Das solltest du tun, falls du von einer Schlange gebissen wirst:

  • Ruhe bewahren!
  • Still halten – bewege dich so wenig wie möglich!
  • Stelle das betroffene Körperteil ruhig und kühle es (falls möglich)!
  • Rufe die Rettung (Notrufnummer 144)!
  • Wichtig: Das Gift nicht ausdrücken und ein betroffenes Bein oder einen betroffenen Arm nicht abbinden!

Europäische Sumpfschildkröte

Weltweit gibt es über 200 Schildkrötenarten. Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkrötenart, die in Mittel- und Nordeuropa – und damit auch in Österreich – heimisch ist. Früher war sie in Österreich weit verbreitet. Heute kommt sie fast nur noch im Nationalpark Donau-Auen vor. Durch die Zerstörung des Lebensraums und die Verdrängung durch nicht heimische Arten (z. B. der Rotwangen-Schmuckschildkröte) gilt sie heute als vom Aussterben bedroht.

Europäische Sumpfschildkröte
Europäische Sumpfschildkröte
Rotwangen-Schildkröte
Rotwangen-Schmuckschildkröte

Eine erwachsene Europäische Sumpfschildkröte:

    • lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern
    • vorwiegend Fleischfresser
    • jagt vor allem unter Wasser
    • Knochenpanzer mit Hornplatten
    • Kältestarre (gräbt sich im Bodenschlamm ein)
    • vergräbt Eier an warmen Stellen im Boden
    • Fressfeinde: Seeadler und Seeotter
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