Medikamente und Drogen

Generell sind Drogen Substanzen, die die Psyche oder die Körperfunktionen eines Organismus verändern. Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff Droge für Stoffe verwendet, die einen Rausch bewirken oder die Sinneseindrücke beeinflussen. Medikamente (Arzneimittel) dienen dazu, Krankheiten zu heilen, zu lindern oder zu verhindern.

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Medikamente

Seit Jahrtausenden werden Arzneistoffe angewendet. Dies ist auch in alten Schriften dokumentiert, in denen eine Vielzahl an Heilpflanzen erwähnt wird. Auch heute noch werden sie in der Volksmedizin eingesetzt. Das Wissen über die Wirkungsweise von Pflanzenstoffen kann helfen, durch Zubereitungen wie Tees Symptome zu lindern. Neben pflanzlichen Arzneimitteln wurden und werden auch tierische und mineralische Stoffe verwendet.

Im Papyrus Ebers (1 550 v. Chr.), einem medizinischen Schriftstück aus dem alten Ägypten, werden hunderte von Heilpflanzen beschrieben.
Im Papyrus Ebers (1 550 v. Chr.), einem medizinischen Schriftstück aus dem alten Ägypten, werden hunderte von Heilpflanzen beschrieben.
Ingwertee wirkt entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem.
Ingwertee wirkt entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem.

Durch die Entstehung der modernen Naturwissenschaften begann die systematische Erforschung von Wirkstoffen. Es wurden Verfahren entwickelt, um Substanzen zu extrahieren und genauer zu analysieren. So konnte die Wirkungsweise genau dokumentiert und die Dosierung besser kontrolliert werden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden Arzneistoffe auch synthetisiert. Dadurch können Wirkstoffe modifiziert oder neu entwickelt werden.

Mit einem Perkolator (entwickelt 1833) konnten Wirkstoffe aus Pflanzenteilen extrahiert werden.
Mit einem Perkolator (entwickelt 1833) konnten Wirkstoffe aus Pflanzenteilen extrahiert werden.
Industrielle Herstellung von Tabletten.
Industrielle Herstellung von Tabletten (1976 in Dresden)

Acetylsalicylsäure

Bereits in der Antike wurde Weidenrinde als Schmerzmittel eingesetzt. Darin befindet sich Salicin, das im Körper zu Salicylsäure umgewandelt wird. Salicylsäure konnte 1874 erstmals synthetisch hergestellt werden. Da die Substanz aber bitter schmeckte und Magenbeschwerden verursachte, wurde sie weiterentwickelt. Ende des 19. Jahrhunderts gelang es Mitarbeitern des Pharmakonzerns Bayer AG, durch die Veränderung der Salicylsäure einen Wirkstoff herzustellen, der besser verträglich war. Es entstand Acetylsalicylsäure (ASS), ein entzündungshemmender, schmerzstillender und fiebersenkender Arzneistoff.

Aspirin®-Packung
Aspirin®-Packung (ca. 1940)
Acetylsalicylsäure ist eine weiße, kristalline Substanz.
Acetylsalicylsäure ist eine weiße, kristalline Substanz.
Unter dem Mikroskop erkennt man nadelförmige Kristalle.
Unter dem Mikroskop erkennt man nadelförmige Kristalle.
Strukturformel von Salicylsäure
Strukturformel von Salicylsäure
Strukturformel von Acetylsalicylsäure
Strukturformel von Acetylsalicylsäure
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Penicillin

1928 untersuchte der britische Mediziner Alexander Fleming Bakterien. Dafür beimpfte er eine Agerplatte mit Staphylokokken. Nach einiger Zeit machte er die Beobachtung, dass sich ein Schimmelpilz (Penicillium notatum) angesiedelt hatte. Das Erstaunliche: In seiner Nähe hatten sich die Bakterien nicht vermehrt. Die dafür verantwortliche Substanz wurde Penicillin genannt.

Der Schimmelpilz Penicillium auf einem Nährboden.
Der Schimmelpilz Penicillium auf einem Nährboden.
Alexander Fleming (1881-1955) erhielt 1945 den Nobelpreis für seine Entdeckung des Antibiotikums Penicillin.
Alexander Fleming (1881-1955) erhielt 1945 den Nobelpreis für seine Entdeckung des Antibiotikums Penicillin.

Penicillin war der erste bekannte natürlich vorkommende antibiotisch wirkende Stoff, an dem weiter geforscht wurde. Im 2. Weltkrieg trieben die Alliierten die Entwicklung eines Medikaments mit Penicillin voran, weshalb man die Erforschung in die USA verlagerte. Man züchtete Schimmelpilze, die mehr Wirkstoff produzierten, sodass ausreichende Mengen zur Verfügung standen. Penicillin wurde erstmals 1942 bei verwundeten Soldaten eingesetzt. Dadurch konnte Entzündungen der Wunden entgegengewirkt werden.

Mit Penicillin beschreibt man unterschiedliche Verbindungen. Hier ist die Grundstruktur zu sehen, die Formen von Penicillin unterscheiden sich im Rest (in der Abbildung mit R dargestellt).

Die Erforschung und Entwicklung von Antibiotika haben die Medizin maßgeblich beeinflusst. Sie zählen nach wie vor zu den wichtigsten Arzneimitteln zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten. Der richtige Einsatz dieser Medikamente ist von großer Bedeutung.

Krankheitserregende Bakterien können gegen antibiotische Wirkstoffe widerstandsfähig (resistent) werden. Daher wird an neuen antibiotisch wirkenden Substanzen geforscht. Darüber hinaus ist es wichtig, Antibiotika nur dann einzunehmen, wenn sie notwendig sind.

Schaufenster einer Apotheke (1954)
Schaufenster einer Apotheke (1954)
Gegen resistente Keime haben Antibiotika keine Chance mehr.
Gegen resistente Keime haben Antibiotika keine Chance mehr.

Drogen: ein Überblick

Drogen beeinflussen die Wahrnehmung, Emotionen und die Motorik. Sie können körperliche und psychische Abhängigkeit (Sucht) hervorrufen. Darunter versteht man das unwiderstehliche und wachsende Verlangen, einen bestimmten Erlebniszustand durch eine Substanz oder eine Handlung zu erreichen. Dadurch können die Gesundheit und das Leben zerstört werden. Man nimmt körperliche Schäden, aber auch persönliche und soziale Verluste in Kauf. Auch kann es zu kriminellen Handlungen kommen – im Drogenrausch oder um seine Sucht zu befriedigen.

Abhängigkeit ist das unabweisbare Verlangen nach einer Substanz
Abhängigkeit ist das unabweisbare Verlangen nach einer Substanz…
oder einer Handlung.
…oder einer Handlung.

Nach ihrer Wirkung werden Drogen eingeteilt in:

  • beruhigende, dämpfende Substanzen (Downer)
    Beispiele: Alkohol, Beruhigungsmittel, Opiate (z. B. Morphin), Cannabis, Heroin
  • aufputschende, stimulierende Substanzen (Upper)
    Beispiele: Koffein, Nikotin, Kokain, Ecstasy, Amphetamine
  • bewusstseinsverändernde Substanzen (Halluzinogene)
    Beispiele: LSD, halluzinogene Pilze („Magic Mushrooms“), Mescalin

Der Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) in Cannabis-Pflanzen führt zur berauschenden Wirkung.
LSD (Lysergsäurediethylamid) ist eine halbsynthetisch hergestellte Droge.

Genussmittel

Unter Genussmitteln versteht man Lebensmittel, die vor allem wegen ihres Geschmacks oder ihrer Wirkung auf den Körper (anregend oder beruhigend) konsumiert werden.

Alkoholische Getränke

Alkohol (Ethanol) ist das Rauschmittel, das weltweit am häufigsten konsumiert wird. Durch die Wirkung auf das Zentralnervensystem kommt es zu Rauschzuständen und zur Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit. Nach dem Konsum von Alkohol sollte man sich nicht hinter das Steuer setzen!

Seit 2019 ist das Jugendgesetz zum Konsum von alkoholischen Getränken einheitlich geregelt: Unter 16 Jahren ist der Konsum von Alkohol verboten. Ab dem 16. Geburtstag dürfen Jugendliche nicht gebrannten Alkohol (z. B. Wein, Bier) kaufen und trinken. Spirituosen und Getränke, die gebrannten Alkohol enthalten (z. B. Cocktails, Alkopops), sind erst ab 18 Jahren erlaubt.

Das Gesetz möchte Jugendliche vor den Folgen des Alkoholkonsums schützen. Regelmäßiger und übermäßiger Alkoholkonsum schädigt u. a. die Leber und das Nervensystem. Durchschnittlich baut die Leber 0,1 Ethanol ab. Beim Abbau von Ethanol entsteht als Zwischenprodukt Ethanal, das am nächsten Morgen für Kopfschmerzen sorgt. Ethanal wird weiter zu Essigsäure oxidiert. Eine übermäßige Belastung der Leber kann langfristig alkoholbedingte Lebererkrankungen wie Leberzirrhose verursachen. Ein zu hoher Blutalkoholspiegel (ab ca. 4,5 ‰) kann zum Tod führen.

Der Abbauweg von Ethanol zu Essigsäure mit Hilfe des Enzyms Alkoholdehydrogenase.

Koffeinhaltige Getränke

Koffein wirkt anregend und findet sich natürlich in Kaffee, Tee, Kakao, Mate und Guaraná. In der Lebensmittelindustrie wird es in Cola-Getränken und Energy-Drinks eingesetzt. In größeren Mengen kann Koffein den Organismus belasten. Es kann zu nervöser Unruhe, erhöhtem Puls und Schlafstörungen kommen.

Strukturformel von Koffein
Struktur von Koffein
Koffein wurde erstmals 1819 aus Kaffeebohnen isoliert.
Koffein wurde erstmals 1819 aus Kaffeebohnen isoliert.
Koffein findet sich in vielen Genussmitteln.
Koffein findet sich in vielen Genussmitteln.

Hier findest du eine Anleitung, mit der du Koffein-Kristalle sichtbar machen kannst!

Reines Koffein ist ein weißes, kristallines Pulver.
Reines Koffein ist ein weißes, kristallines Pulver.
Koffein-Kristalle
Koffein-Kristalle

Nikotin

Nikotin ist ein Nervengift, das in den Blättern der Tabakpflanze vorkommt. Es wirkt u. a. stimulierend und steigert die Atmung, den Puls und den Blutdruck.

Struktur von Nikotin
Struktur von Nikotin
Die Blätter der Tabakpflanze werden fermentiert, getrocknet und fein geschnitten
Die Blätter der Tabakpflanze werden fermentiert, getrocknet und fein geschnitten, um…
Zigaretten
…so Tabak für Zigaretten herzustellen.

Aufgrund der möglichen Folgen des Tabakkonsums ist dieser in Österreich unter 18 Jahren nicht erlaubt. Bereits wenige Zigaretten können zu einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Entzugserscheinungen können Benommenheit, Konzentrations- und Schlafstörungen, Zittern, Schwitzen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und innere Unruhe sein.

Neben Nikotin enthält Tabakrauch reizende, giftige und krebserregende Substanzen. Der Konsum von Zigaretten hat erhebliche Auswirkungen auf den Körper. Das Immunsystem wird geschwächt, schwere Lungenkrankheiten und weitere Erkrankungen können entstehen.

Zigarettenfilter
Zigarettenfilter halten nur einen Teil der Schadstoffe im Zigarettenrauch zurück. Der Rest landet in der Lunge.

Mit folgendem Experiment kannst du die Stoffe im Zigarettenrauch sichtbar machen!

Nikotin wird auch über beispielsweise Snus, Wasserpfeifentabak, Schnupftabak und E-Zigaretten konsumiert. Vor möglichen negativen Auswirkungen durch diese Produkte wird eindringlich gewarnt.

Wasserpfeife und Snus
Auch Snus und Wasserpfeifentabak enthalten Nikotin und weitere Substanzen, die dem Körper schaden.

Illegale Drogen

Der Konsum illegaler Drogen führt häufig zu starker physischer und psychischer Abhängigkeit. Mit der Zeit kann es zu schweren körperlichen und seelischen Schäden kommen. Um sich davor zu schützen, sollte man sich der Gefahr illegaler Substanzen bewusst sein.

Gefahren illegaler Drogen
  • körperliche und psychische Abhängigkeit kontrollieren das Leben
  • Verunreinigungen führen zu schweren Gesundheitsschäden
  • unbekannte Inhaltsstoffe haben unerwartete Nebenwirkungen
  • Überdosierungen bedrohen die Gesundheit und das Leben
  • Freundschaften und Familien werden zerstört
  • zur Drogenbeschaffung werden kriminelle Handlungen gesetzt
alte Werbung für Heroin
Bevor Heroin aufgrund des starken Abhängigkeitspotentials verboten wurde, konnte es bis 1931 in Apotheken erworben werden.
Marihuana
Marihuana kann verunreinigt oder gestreckt sein. U. a. können darin Sand, Speckstein und Haarspray vorkommen.
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