Aus einer anderen Perspektive erzählen

Wer eine Geschichte erzählt, hat einen starken Einfluss auf unsere Sicht der Dinge. Je nach Perspektive kann sich auch unser Blick auf ein Geschehen ändern. Besonders spannend wird es, wenn Geschichten aus der Sicht von Tieren oder Gegenständen erzählt werden.

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Die Erzählerin / der Erzähler

Geschichten werden meistens von Personen (Erzähler*innen) erzählt. Wir unterscheiden:

  1. Ich-Erzählungen sind besonders für Erlebnisgeschichten geeignet. Die Ich-Erzählerin oder der Ich-Erzähler steht mitten im Geschehen und man erfährt viel über die Gefühle und Gedanken der Hauptfigur. Als Leser*in weiß man nur das, was auch die Hauptfigur weiß.

    Teddy als Ich-Erzählerin:

    Ich erinnere mich an den Tag, als ob es gestern gewesen wäre. Die Sonne schien, ich summte ein Lied und in Gedanken war ich schon bei der kommenden Party. Wie froh war ich, dass Leila mich eingeladen hatte!

      Abb. 1
    • Bei der Er-/Sie-Erzählung dagegen, hält sich der oder die Erzähler*in im Hintergrund der Geschichte und erzählt von den Erlebnissen anderer. Als Leser*in hat man zur Figur etwas mehr Abstand, weil man ihre Gefühle und Gedanken nicht so genau kennt.

      Erzählung über Teddy:

      Es war ein wunderschöner Tag, an dem Teddy das Haus verließ, um zur Party ihrer Klassenkameradin zu marschieren. Autos rasten an ihr vorbei, fast kam es zu einem Autounfall, doch das Mädchen war so in Gedanken vertieft, dass es rund um sich nichts wahrnahm.

    Perspektivenwechsel

    Auch bei Er/Sie-Erzählungen kann eine Person und ihre Sicht auf die Dinge im Vordergrund stehen.

    Ping Pong und Teddy

    LESEN: Lies dir den Textausschnitt durch, der die Sicht von Teddy darstellt!

    „Autsch!“, schrie Teddy auf und drehte sich genervt um. Wer hatte ihr den Ball gegen den Kopf geknallt? Ganz klar, das hätte sie sich denken können. Da stand Ping Pong und lächelte unverschämt. Konnte er kein anderes Opfer für seine Streiche finden? Nach all den Abenteuern, die sie gemeinsam im Weltall und in der Märchenwelt erlebt hatten, hatte sie eigentlich gedacht, sie wären Freunde.

    SPRECHEN: Beantwortet in der Klasse nun folgende Fragen:

    1. Was ist passiert?
    2. Wie beurteilt Teddy das Geschehen?

    LESEN: Lies dir nun durch, wie Ping Pong das Geschehen erlebt hat!

    Ping Pong marschierte schon seit Minuten hinter Teddy auf dem Gehsteig, doch sie schien ihn nicht zu bemerken. Tat sie das mit Absicht? Wie konnte er nur ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Im Kopf war er schon mehrere Möglichkeiten durchgegangen und hatte sie wieder verworfen. Schließlich hatte er den Ball aus der Tasche genommen und auf ihren Rücken gezielt. Leider war der Schuss aber etwas misslungen und der Ball war auf ihrem Kopf gelandet. Ping Pong versuchte, möglichst cool auszusehen, als sie sich umdrehte und setzte sein bestes Lächeln auf.

    SPRECHEN: Wie verändert sich die Sicht auf das Geschehen, wenn die Geschichte aus der Perspektive von Ping Pong erzählt wird? Untersucht nun in der Klasse diese Frage!

    Ein anderer Blickwinkel (Perspektive) ermöglicht eine neue Sicht auf die Dinge.

    halb leer ... Halb voll! Grafische Darstellung: ein Bub und ein Mädchen hinter einem halbvollen Swimmingpool
    Pessimist und Optimistin

    Optimisten und Pessimisten sehen oft die gleichen Dinge sehr unterschiedlich. Versucht euch bei folgendem Spiel in ihre Perspektive hineinzuversetzen!

    Info für Lehrer*innen

    Wenn ihr nun auf den Geschmack gekommen seid, könnt ihr eine ganze Geschichte aus mehreren Perspektiven in der Klasse erzählen.

    Info für Lehrer*innen

    Ungewöhnliche Perspektiven

    Es kann sehr unterhaltsam sein, wenn Geschichten aus besonders ungewöhnlichen Perspektiven erzählt werden, zum Beispiel aus der Perspektive eines Tiers, einer Pflanze oder eines Gegenstands.

    LESEN: Lies dir nun durch, wie die Begegnung von Teddy und Ping Pong von dem Hund Fido erzählt wird!

    Grafische Darstellung: Der Hund Fido
    Fidos Sicht auf Menschen

    Ich streunte wieder einmal durch die Gassen der Stadt, auf der Suche nach etwas Abwechslung oder einem gelangweilten Menschen, der gerne Stöckchen warf. Da erblickte ich vor mir Ping Pong, der Teddy hinterhertrottete. „Lustig, wie diese Menschen gehen!“, dachte ich gerade bei mir, als ich mitansehen musste, wie dieser arme, verliebte Kerl einen Ball auspackte und Richtung Teddy zielte. Ich wollte noch bellen und ihn warnen, doch es war zu spät: Der Ball knallte gegen den Kopf des Mädchens. „Idiot!“, dachte ich bei mir, als ich zusah, wie Teddy sich wütend umdrehte. Dieser Ping Pong hatte echt keine Ahnung vom weiblichen Geschlecht. Man musste dem Mädchen einfach klare Signale geben. Wir Hunde haben ein viel klareres Flirtverhalten: Wenn wir jemanden gut finden, schnüffeln wir ein bisschen an seinem oder ihrem Po. Ach, diese armen Menschen müssen noch so viel lernen!

    SPRECHEN: Besprecht in der Klasse die folgenden Fragen:

    1. Wie beurteilt Fido die Situation?
    2. Wodurch unterscheidet sich seine Sicht von der eines Menschen?
    Tipp:
    Wenn man aus der Sicht eines Tiers, einer Pflanze oder eines Gegenstands schreibt, sollte man sich vorher überlegen, was ihre oder seine Merkmale, Vorlieben, Abneigungen und Besonderheiten sind.

    In den Arbeitsblättern und in den Aufgaben findest du weitere Übungen und Schreibaufträge, um den Perspektivenwechsel zu trainieren.

    40. Aus einer anderen Perspektive erzählen
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