Nagetiere

Nagetiere zeichnen sich durch ihr Nagetiergebiss mit den vergrößerten Schneidezähnen aus. Sie stellen die größte Ordnung der Säugetiere weltweit und auch in Österreich dar.

Arbeitsmittel

Das Nagetiergebiss

Die in Österreich heimischen Nagetiere sind Pflanzenfresser oder ernähren sich überwiegend von Pflanzen. Das Nagetiergebiss hat 4 große, meißelförmige Schneidezähne (Nagezähne), die ein Leben lang nachwachsen. Die Nagezähne sind nur an der Vorderseite mit hartem Zahnschmelz überzogen. Sie stehen einander gegenüber und schleifen sich durch das Nageverhalten und das Aneinanderreiben ab. Mit den Nagezähnen können Nagetiere Nahrung und Gegenstände benagen, Erde auflockern und sie können sie wie eine Pinzette einsetzen. Die Eckzähne fehlen im Nagetiergebiss. Zwischen den Nagezähnen und den Vormahlzähnen ist eine Lücke. Die Vormahl- und Mahlzähne haben breite Kronen zum Zermahlen der Nahrung. Am Eichhörnchengebiss kann man sehen, dass sich die Anzahl der Vormahlzähne im Ober- und im Unterkiefer unterscheidet.

Heimische Nagetiere

40 % der weltweiten Säugetierarten sind Nagetiere. Sie leben in sehr unterschiedlichen Lebensräumen, wie zum Beipsiel in der Wüste, bei Gewässern, im Regenwald, im Hochgebirge und sogar in polaren Regionen. In Österreich leben über 30 heimische Nagetierarten. Einige davon stellen sich hier vor.

Erkennst du diese Nagetiere?

Bachforelle

Dieser Fisch hat einen spindelförmigen, langgestreckten Körper, der ungefähr 50 cm lang wird. Er hat eine Fettflosse und trägt dunkle und rote Punkte (oftmals mit heller Umrandung). Diese Fische kommen in schnell fließenden, kühlen, sauerstoffreichen Gewässern vor.

Eurasische Eichhörnchen

Eurasische Eichhörnchen sind vielen Menschen bekannt, weil sie uns nicht nur im Wald, sondern auch in Parks und Gärten begegnen. Sie haben eine Körperlänge von bis zu 25 cm (ohne Schwanz) und ein Gewicht von bis zu 400 g. Die Fellfärbung kann unterschiedlich sein, von hellrot bis braunrot. Das Winterfell trägt auffällige Ohrpinselhaare.

Ein Eurasisches Eichhörnchen mit Ohrpinsel.
Eurasisches Eichhörnchen

Eichhörnchen sind an das Leben auf Bäumen angepasst. Die geschickten Kletterer haben kräftige Hinterbeine und lange, gebogene Krallen an den Vorderpfoten. Mit ihren Fingern und Zehen können Eichhörnchen gut greifen. Haftballen an den Fußsohlen verhindern das Abrutschen beim Klettern. Ihr buschiger Schwanz hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Bei Sprüngen wird er wie ein Ruder eingesetzt. Der Schwanz dient auch dazu, sich mit Artgenossen zu verständigen, um den Körper zu beschatten und um sich warm zu halten.

Vorderpfote Hinterpfote Haftballen des Eichhörnchens an Vorder- und Hinterpfoten
Haftballen des Eichhörnchens an Vorder- und Hinterpfoten
Eichhörnchenspuren

Eichhörnchen sind Einzelgänger und Allesfresser. Für den Winter verstecken die Eichhörnchen Nahrung in Nahrungsdepots. Beim Wiederfinden der Nahrung hilft den Tieren auch ihr guter Geruchssinn. In sehr kalten, strengen Wintern halten Eichhörnchen eine Winterruhe. Dabei schlafen sie längere Zeit in ihrem Nest (Kobel), es kommt aber immer wieder zu Wachphasen, bei denen sie auf Nahrungssuche gehen oder Nahrung aus den Verstecken holen.

Ein Eichhörnchen-Kobel in einer Astgabel.
Eichhörnchen-Kobel

Meist paaren sich Eichhörnchen zweimal im Jahr (im Winter und im späten Frühjahr). Nach einer Tragzeit von ungefähr 40 Tagen kommen im Kobel ein bis sechs nackte, blinde Junge zur Welt. Die Nesthocker öffnen nach ungefähr 30 Tagen die Augen und verlassen nach 6 Wochen das erste Mal den Kobel. Mit ungefähr 10 Wochen suchen sie selbstständig nach Nahrung, bleiben aber noch einige Monate in der Nähe des mütterlichen Kobels.

Ein neugeborenes Eichhörnchen.
Eichhörnchen kommen nackt und blind zur Welt.

In Großbritannien, Irland und Italien wird der Bestand des Eurasischen Eichhörnchens durch das vom Menschen aus Nordamerika eingeführte Grauhörnchen bedroht. Das Grauhörnchen hat einen Überlebensvorteil in Gegenden mit vielen Laub- und Mischwäldern. Die Eicheln (Früchte der Eiche) können von den Grauhörnchen besser verdaut werden. Viele Grauhörnchen tragen das Eichhörnchen-Pockenvirus in sich. Die Grauhörnchen sind dagegen immun, bei einer Übertragung auf das Eurasische Eichhörnchen können diese daran sterben.

Ein Grauhörnchen mit einer Walnuss.
Grauhörnchen

Nagetiere als Heimtiere

Es gibt viele Nagetiere, die als Heimtiere gehalten werden: Zum Beispiel Meerschweinchen, Hamster (z. B. Goldhamster), Ratten (z. B. Farbratten), Mäuse (z. B. Farbmäuse oder Rennmäuse), Chinchillas und Degus.

Hamster in der Hand eines Jugendlichen
Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Tiere zu kennen.

Haustiere sind keine Spielzeuge

Im Umgang mit den Tieren muss man sich an ihre Bedürfnisse anpassen. Beispielsweise möchte nicht jedes Tier angefasst werden. Um an der Haltung Freude zu haben und den Tieren ein gutes Zuhause bieten zu können, muss vor der Anschaffung und bei der Haltung einiges beachtet werden:

  • Welches Tier passt zu unserer Familie?
    Alle Familienmitglieder sollten mit der Entscheidung einverstanden sein.
  • Können wir uns ein Tier leisten?
    Man muss bereit und in der Lage sein, Geld für die laufenden Kosten und den Tierarzt aufzuwenden.
  • Was muss ich bei der Haltung beachten?
    Man muss sich genau darüber informieren, wie viel Platz, welche Nahrung und welche Umgebung das Tier benötigt. Die meisten Heimtiere brauchen Kontakt zu Artgenossen und dürfen daher keinesfalls allein gehalten werden.
  • Wie alt können die Tiere werden?
    Ein Haustier bei sich aufzunehmen, führt zu einer Verantwortung, die man für die Lebensdauer des Tiers übernimmt.
  • Können wir uns täglich ausreichend um die Tiere kümmern?
    Sie benötigen jeden Tag frisches Wasser und Futter. Außerdem sollte man ihnen Aufmerksamkeit (ist mein Tier gesund?) und Zuwendung schenken. Käfig und Stall müssen mindestens einmal pro Woche gereinigt werden und im Urlaub muss für Betreuung gesorgt werden.
  • Ist unsere Wohnung geeignet?
    Für den Freilauf der Tiere muss die Wohnung gesichert sein. Beispielsweise dürfen keine Elektrokabel oder Zierpflanzen in Reichweite sein, denn es besteht die Gefahr, dass die Tiere daran knabbern.
  • Ist das Tier nachtaktiv oder tagaktiv?
    Viele Nagetiere wie Hamster, Mäuse, Ratten, Chinchillas und Degus sind abends und nachts aktiv. Man sollte sie tagsüber nicht wecken, sondern sich abends mit ihnen beschäftigen. Der Standort des Käfigs sollte so gewählt werden, dass sie tagsüber Ruhe haben und nachts niemanden durch ihre Aktivitäten stören. Meerschweinchen hingegen sind tagaktiv.
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